Die Dettlings digitalisiert
Vorstellung der Dettling-Familiengemeinschaft und ihrer internet-basierten Familienforschung
Andrea Dettling hat am Freitag 15. April 2011 in einem Vortrag beim Kultur- und Museumsverein im Gasthaus "Schiff" die Aktivitäten der Dettling-Familiengemeinschaft und ihre weltweite internet-basierte Familienforschung vor. Selbstverständlich gehörten die meisten Zuhörer dem alteingesessenen Dettling-Clan an, der immer noch in Horb und um Horb herum zahlreich vertreten ist. Ein Ehepaar war eigens aus der Schweiz angereist.
Zu Beginn erläuterte die Referentin die Herkunft von Familiennamen, die sich erst im Spätmittelalter langsam entwickelten, als der Übergang von Beinamen zu Familiennamen erfolgte. Die Familiennamen gingen oftmals aus Berufs-, Amts- oder Standesbezeichnungen hervor, aber auch aus Übernamen, die bestimmte Merkmale des Namensträgers beschrieben. Selbst Satznamen wie "Springinsfeld" mutierten zu Familiennamen.
Der Familienname Dettling, der im Horber Stadtgebiet auch als Ortsname einer alemannischen Gründung nachzuweisen ist, leitet sich vom althochdeutschen Wort "THIOT" ab, mit dem das "Volk" bezeichnet wurde. Dazu gehört auch das Wort "DEDILO", das einen "kleinen Volksfürsten" kennzeichnet. Von solch' einem kleinen Volksfürsten stammten wohl die dem Ritterstand angehörenden Herren von Dettlingen ab, die seit dem Hochmittelalter urkundlich fassbar sind. Diese Adelsfamilie spaltete sich in drei Linien auf, die in Vollmaringen, in der Ortenau und im Elsass ansässig wurden.
Die letztere Linie stellte anfangs des 18. Jahrhunderts angesehene Senatoren in Straßburg und existierte noch bis zur Mitte des 19. Jhd. Alle drei Linien führten in ihrem Wappenschild die Lilie, die noch im Ortswappen von Dettlingen zu sehen ist.
Bei den bürgerlichen Familien mit dem Namen Dettling finden sich heute verschiedene Familienwappen, die allerdings meist jüngeren Datums sind.
Das drittälteste, das eine Pflanze zeigt, findet sich im Horber Wappenbuch und stammt aus der Mitte des 16. Jhd. Daneben gibt es noch als relativ junge Wappenfigur den Zweispitz der Eppingen-Mühlbacher Linie, deren Vorfahren in der Hauptsache Maurer oder Steinmetze waren. Der Schwan wurde als Wappentier der Salzstetter Linie dagegen nach dem Zweiten Weltkrieg von dem Altheimer Maler und Heraldiker F. J. Reich verordnet, während das Wappen der "Freien Schweizer Bürger-Dettling" als zweitältestes Dettling-Wappen eine stilisierte fünfblättrige Rose zeigt.
Der alte Familienname findet sich in den unterschiedlichsten Schreibweisen von "Taedling" bis "Dettlinger". Eine Beobachtung von Andrea Dettling hat ergeben, dass der Familenname in katholischen Gebieten sich eher mit der Schreibweise Dettling findet, während er in evangelischen Gebieten meist Döttling geschrieben wird.
Das Hauptverbreitungsgebiet konzentriert sich auf die Gegend um das Horber Neckarknie. Ausgehend vom Stadtgebiet haben sich Angehörige der Familie Dettling im Verlauf der Geschichte in der ganzen Welt niedergeleassen. Dies war für die Familinengemeinschaft Dettling Anlass genur, die Familenforschung mittels modernster Technik weltweit zu betreiben, zumal sich unter den Mitgliedern ein professioneller Webdesigner befindet.
Unter der Internet-Adresse "www.dettling-familiengemeinschaft.de" kann man sich weltweit über die Familiengemeinschaft informieren und mit ihr in Verbindung treten. Auch im sozialen Netzwerk von Facebook sind die Dettlings vertreten. Auf diese Weise konnten zahlreiche Kontakte geknüpft und der Familienstammbaum erheblich erweitert werden.
Keinen direkten Zugang besitzt der Internetnutzer aber zur digitalen Dettling-Datenbank, die auf Knopfdruck sämtliche Stammbaumausdrucke liefern kann. Die Internetbeauftragte Andrea Dettling legt hier großen Wert auf Vertraulichkeit und Auskunft erhält nur, wer etwas zur Erweiterung der Familienforschung beitragen kann.
(Autor: Joachem Lipp, Vorstand des Kultur- und Museumverein Horb; Südwestpresse Mo. 18.04.2011)
Weitere Fotos zum Vortrag finden Mitglieder im Mitgliederbereich.