... und die verschütteten Opfer der Familie Dettling
Der Goldauer Bergsturz bzw. Schlipfsturz gilt noch immer als die größte historische Naturkatastrophe der Schweiz. Dieser Felsschlipf am Rossberg zerstörte Goldau, Röthen und Buosingen sowie Teile von Lauerz, Oberarth und Seewen". Es muss für die Menschen der wahre Weltuntergang gewesen sein, als sich an den Abhängen des Rossbergs tiefe Spalten aufrissen, Bäume durcheinander wirbelten und eine Gesteinsmasse von 40 Millionen Kubikmetern mit grosser Geschwindigkeit auf Goldau nieder stürzte.
(Quelle: www.bergsturz.ch - Bergsturzmuseum Goldau)
Nach langanhaltenden Regen traf trotz deutlicher Anzeichen einer sich anbahnenden Katastrophe die Geröll- und Schlammlawine die Menschen völlig unvorbereitet und unerwartet. Innerhalb von wenigen Minuten begrub der Berg 457 Menschen samt Hab und Gut (nach Zählung von Karl Zay).
Nach den Recherchen der Historikerin Dr. Angela Dettling befanden sich darunter ca. 35 Dettlings. Als Quellen dienten ihr hauptsächlich die Bücher von Carl Zay (1807), von Martin Ulrich (1836), das Sterbebuch von Arth, das Taufbuch von Lauerz, die Transkriptionen, der Stammbücher von Martin Dettling (1861) sowie die Familienchronik Dettling. Nachfolgende Dettling-Familien waren von dem Unglück betroffen:
Grossräthi/Röthen: Balthasar Dettling (1749-1806) und Katharina Schelbert (-1806)mit acht Angehörigen, eine Überlebende
Unterbusingen: Melchior Dettling (1768-1806) und Anna Maria Betschart (-1806) (1. Frau Katharina Eichhorn (-1791))mit vier Angehörigen verschüttet, drei Überlebende
Unterbusingen: Katharina Agatha Fassbind, zweite Frau des Melchior Dettling (1728-1787)(1. Frau Katharina Lindauer -1769) mit drei Angehörigen, ein Überlebender
Unterbusingen: Franz Dettling (-1806) und Flora Beeler (-1806)mit sechs Angehörigen, zwei Überlebende
Lauerz/Salenstücki: Leonard Dettling (1765-1806) und Marianna Wiget (-1806) mit sechs Angehörigen, drei Überlebende
Lauerz: Aloisia Dettling (1801-1806), Tochter von Anton Dettling und Flora Meyer, Schwester von fünf Geschwistern (= sieben Überlebende)
Zwar fiel der Bergsturz in eine Zeit der politischen Wirrungen und Unsicherheit, aber trotzdem löste diese Katastrophe eine große Welle der Solidarität in der Eidgenossenschaft aus, die sicherlich auch den überlebenden Dettlings zuteil kam. Die Natur hat sich in den letzten 200 Jahren das Gelände zurückerobert, und noch heute kann man die gewaltigen Felsbrocken inmitten von Laub- und Nadelwäldern finden.
Weitere Ausführungen und Informationen finden Sie im Buch von Dr. Angela Dettling 2006, "Der Goldauer Bersturz von 1806 und die verschütteten Opfer der Familien Dettling" sowie unter folgenden Internetseiten:
Die Internetseite zum Goldauer Bergsturz
Der Goldauer Bergsturz unter Arth online