Die Geschichte der deutschen Besiedelung
Syrmien (serbisch Srem/Srjem, kroatisch Srijem, ungarisch Szerém oder Szerémség) ist eine Landschaft zwischen den Flüssen Donau und Save. Sie beginnt westlich von Belgrad (Neu-Belgrad) und endet ungefähr auf der Länge der Draumündung in die Donau. Heute gehört es zu Serbien und teilweise zu Kroatien. Im Norden Syrmiens befindet sich das Gebirge Fruška Gora im Nationalpark Fruška Gora mit seinen zahlreichen serbisch-orthodoxen Klöstern.
1687 begann nach der Vertreibung der Türken unter dem habsburgischen Kaiser Leopold I. eine Neubesiedelung der stark entvölkerten Region. Im Friedensvertrag von Syrmisch-Karlowitz 1699 bzw. von Passarowitz 1718 wurde Österreich ganz Ungarn mit Slawonien, Syrmien, der Batschka und Siebenbürgen zugesprochen. Danach siedelten die Habsburger wie im Banat und in der Batschka die ersten deutschen Siedler, u. a. Donauschwaben, in Semlin . Nach dem Friedensschluß von Belgrad in 1739 wurden deutsche Handwerker und Kaufleute in Peterwardein (Schwabendörfel, Mayerhof), Karlowitz (Deutsche Gasse), Mitrowitz und Vukovar angesiedelt.
Kaiser Leopold I. belehnte zunächst die italienischen Odescalchi mit Syrmien; später kam es an die Albani. 1745 wurde die Gespanschaft Syrmien mit der Hauptstadt Wukowar errichtet; zum ersten Obergespan wurde Baron Pejatschewitsch eingesetzt der in 1746 seiner Besitzung Ruma die ersten deutschen Siedler zu führte (ursprünglich ein rein deutscher Marktflecken). Im selben Jahr wurde das südliche Syrmien mit einem 10 bis 30 Kilometer breiten Streifen entlang der Save in die Militärgrenze eingegliedert, die direkt der Wiener Hofkammer unterstand. Der Rest gehörte adeligen Grundherren.
Ab 1918 gehörte Syrmien zum Königreich Jugoslawien. 1941–1944 wurde es dem Unabhängigen Staat Kroatien der Ustascha angegliedert. 1945 wurden durch Syrmien die Grenzen zwischen den jugoslawischen Teilrepubliken Kroatien und Serbien festgelegt, die durch den Zerfall Jugoslawiens zu Staatsgrenzen wurden.