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Johannes Dettling aus Salzstetten sucht 1808 sein Glück in Mannheim (bei Odessa, Ukraine)

Am 24. Juni 1770 erblickte Johannes Dettling in Salzstetten das Licht der Welt. Kein leichter Start, da er als uneheliches Kind von Nikolaus Dettling und Brigitta Maier geboren wurde. So verließ er als Erwachsener Salzstetten und heiratete am 18. November 1799 in Waldprechtsweier Maria Anna Maier. Im Jahre 1808 beschloss er mit seiner Frau und vier Kindern seine Heimat zu verlassen und nach Russland an die Schwarzmeerküste auszuwandern.

Er folgte den verlockenden Angeboten des russischen Zaren, sich im Gebiet der heutigen Ukraine zusammen mit vielen anderen Deutschen anzusiedeln. Die Nachkommen dieses Johannes Dettling lebten vor allem in dem Ort Mannheim bei Odessa. Als sich Ende des 19. Jahrhunderts die politische Situation in Russland im Zuge der Revolution für die Russlanddeutschen verschlechterte, ergriffen viele die Gelegenheit, um von Russland in die USA auszuwandern. Die in Odessa verbliebenen Deutschen verloren im Zuge der beiden Weltkriege ihre ganzen Besitztümer und wurden teilweise bis nach Sibirien vertrieben.

Trotz vielen Leids, das sie durchmachen mussten, gaben viele ihre deutsche Identität nie auf und bemühten sich Jahr für Jahr um die Ausreise zurück nach Deutschland. Erst unter Präsident Gorbatschow wurden die Ausreisemöglichkeiten erleichtert, so dass einige Nachkommen unseres Johannes Dettlings aus Salzstetten als Spätaussiedler wieder den Weg zurück in das Land ihrer Vorväter fanden.

Wie der Zufall so spielte, meldeten sich im März 2008 innerhalb einer Woche unabhängig voneinander drei Dettling-Nachfahren aus Stuttgart, aus der Nähe von München und den USA über unsere Website bei uns, die alle drei von dem gleichen Johannes Dettling aus Salzstetten abstammten und somit Verwandte 10.-12. Grades waren.

Alle drei trafen sich persönlich anlässlich des großen Familientreffens in Salzstetten. Sogar die Amerikaner zögerten nicht und kamen kurzentschlossen für eine großartige Woche in das Land ihrer Vorväter. So bekamen wir so noch zwei besondere Besucher aus USA, die an unserem großen Familientreffen in Salzstetten am 12.10.2008 teilnahmen.

Neue Forschungsergebnisse zur „Odessa“-Dettling-Linie

Unser Mitglied Eugen sandte mir im April den Scan eines Dokuments zu, das er sich aus der Ukraine hatte schicken lassen. Es handelte sich um das Leumundszeugnis, das für Johannes Dettling aus Salzstetten ausgestellt wurde, damit er sich in Mannheim bei Odessa niederlassen konnte. Bisher
hatten wir vergeblich versucht, den Weg nachzuvollziehen, auf dem Johannes von Salzstetten ans Schwarzen Meer gelangt war. Die anrückenden Napoleonischen Truppen hatten ihn vermutlich dazu bewegt, mit seiner Frau Waldbrechtsweier zu verlassen. Zwar hatten wir einen Hinweis, dass es in
Hilsbach einen Johann Dettling gegeben hatte, aber in den dortigen Kirchenbüchern konnten seltsamerweise leider keine Einträge der Familie gefunden werden. Die kleine Sensation verbarg sich im Siegel des Unterzeichnenden des o.g. Dokuments. So stand da „Colonie Hilsbach“, womit klar
war, dass wir bisher im falschen Hilsbach nach den Spuren von Johannes Familie gesucht hatten. Eine kleine Internetrecherche zeigte schnell, dass diese „Colonie Hilsbach“ im Jahre 1804 im Süden von Polen gegründet wurde und jetzt Czarny Las (Schwarzwald) heißt.
Hier stieg jetzt in unserem weltweiten Forscherteam Ed aus Arizona mit ein und besorgte sich Einblick in die Mikrofilme der Kirchenbücher von Czarny Las. Tatsächlich konnte er dort die vermissten Geburtseinträge von zwei Kindern finden, womit sich endlich Licht in den Lebenslauf dieses Auswanderers aus Salzstetten bringen ließ, von dem uns heute mehr als 300 Nachkommen weltweit bekannt sind.

pass

Stammen Ihre Dettling-Vorfahren auch aus Russland? Vielleicht können wir eine Verbindung finden?

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